Am Samstag, den 11.Februar wurden erneut zwei Mitglieder der UNIPA ermordet.
Der Vorfall ereignete sich gegen halb elf Uhr abends in Llorente, nahe Tumaco. Vier Personen auf zwei Motorrädern hatten sich in der Nähe des Marktplatzes aufgehalten. Der 27-Jährige Gilberto Paà Canticús und der 33-Jährige Giovanni Rosero vom Stamm der Awá wurden dort von ihnen abgefangen und dann erschossen. Sie waren sofort tot.
Solche Taten haben sich in letzter Zeit gehäuft. Deshalb forderten die Awá, dass die bewaffneten legalen und illegalen Gruppen sie nicht mehr in ihre brutalen Kriege verwickeln.
Durch die Vorkommnisse in letzter Zeit ist Llorente zu einem Ort geworden, an dem sie sich nicht mehr sicher fühlen können und wo sie ständig Angst haben müssen, ermordet zu werden. Diesen Zustand wollen und können sie nicht weiter ertragen.
Sie haben neben der Angst um das eigene Leben viele weitere Sorgen: es gibt immer mehr kinder ohne Väter, Familien werden zerstört, immer mehr Mitglieder werden bedroht und ihre Straßen können sie ohne Angst nicht mehr betreten.
Außerdem verurteilten sie die Verfolgung und Stigmatisierung ihres Volkes durch die Polizei und die Armee, die immer wieder Dokumente von Anführern und Jugendlichen der Awá verlangt, und diese fotografiert und filmt, ohne das es Gründe für diese Registrierungen gäbe.
Trotz all den Widrigkeiten wollen die Awá-Indianer ihren Lebensraum, den regenwald, schützen und die von ihren Vorfahren vererbten Gebiete für sich und zukünftige Generationen verteidigen und erhalten.