Die Organisation „Morona Shuar“ begann gestern mit ihrem Protest gegen Erdölförderungen des Unternehmens Talisman Energy Peru. Die indigene Bevölkerung vom Volk der Shuar blockiert dabei den Morona-Fluss. Shuar-Vertreter erklärten gegenüber Radio La Voz de la Selva, dass das Unternehmen Talisman mit den Probebohrungen beginnen möchte, ohne zuvor die indigene Bevölkerung der Region konsultiert zu haben. Dazu waren Staat und Unternehmen durch ein Übereinkommen eigentlich verpflichtet. Das Übereinkommen wurde in den 90er Jahren von Peru und der ILO unterzeichnet. Schon bei vergangenen Ölförderaktivitäten in der Region Loreto war es zu gravierenden Umweltverschmutzungen gekommen. Dies befürchten die Shuar jetzt auch für den Morona-Fluss.
Der Morona-Fluss und die umliegenden Gebiete stellen die Existenzgrundlage für die Shuar dar. Sie leben von der Jagd, der Forstwirtschaft, dem Fischfang, dem Ackerbau und der Viehzucht. Urspünglich besaßen die Shuar ein viel größeres Territorium. Durch Vorstöße der Erdölindustrie verlor das Volk bereits in der Vergangenheit wichtige Teile seines Landes.
Mit der Blockade wollen die Shuar erreichen, dass Boote mit Material und Personal von Talisman Energy ihren Bestimmungsort nicht erreichen. 2005 wurden im betroffenen Gebiet zum ersten Mal Erdöl entdeckt, 2012 plant das Unternehmen Talisman Energy mit der Förderung zu beginnen.
Die Shuar konnten durch frühere Proteste bereits Erfolge verzeichnen: bereits 2003 wurde gegen die Erdölförderung in der Region protestiert. Das zuständige Unternehmen hatte sich damals zurückgezogen und keine Bohrungen unternommen.
earthlink unterstützt schon seit vielen Jahren die Shuar-Gemeinde Comunidad Tuutin Entsa in Ecuador. Stipendien ermöglichen es acht jungen Shuar-Studenten an einer der besten Universitäten Ecuadors ein Studium zu absolvieren. Mit dem erworbenen Wissen sollen die Traditionen des Volkes mit der globalisierten modernen Welt in Einklang gebracht und weiter entwickelt werden.