Die Umwelt und somit auch die Lebensgrundlage des Awá-Stammes scheint derzeit durch vor allem zwei Faktoren existentiell bedroht zu sein: durch einen rücksichtslosen, meist illegalen Rohstoffabbau sowie durch die weitflächige Herbizidbesprühung des Regenwaldes im Zuge des von der Regierung in Bogotá geführten „Drogenkriegs“ (lesen Sie den Artikel hier).
Nun droht weiteres Unheil: gerade eben haben wir die Meldung erhalten, dass heute ein Teilabschnitt der transandinen Ölpipeline im kolumbianischen Verwaltungsgebiet „La Guayacana“ in Flammen aufgegangen ist und die Existenz einiger Awá-Familien zu vernichten droht, die in unmittelbarer Nähe in ihren Rückzugsgebieten leben. Hohe und irreversible Umweltschäden sind zu befürchten. Die transandine Ölpipeline transportiert auf einer Länge von ca. 300 Kilometern erdöl aus ecuador in die Hafenstadt Tumaco und durchquert dabei auch den Lebensraum vieler Ureinwohner. Über den Verlauf der Pipeline gab es von Seiten der „Unidad IndÃgena Del Pueblo Awá“ bereits öfter Proteste – doch verhallten diese meist ungehört. Jetzt scheinen die schlimmsten Befürchtungen tatsächlich Realität zu werden. Die Organisation wendet sich deshalb erneut an die Betreiberfirma  „Ecopetrol“ und fordert eine effizientere und umweltschonendere Förderungs- und Transportmethode, die garantiert, dass der (noch) einzigartige Artenreichtum der Region weiter Bestand haben kann.
Dass die Korporation auf die Bitten der Awá-Indianer eingehen könnte und mehr in den Schutz der Umwelt investiert, wird als eher unwahrscheinlich angesehen.