Zum internationalen Frauentag am 8.März veröffentlichte die entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation ONE den Bericht „Armut ist sexistisch: Warum Bildung für alle Mädchen gut für alle ist“. Aufgrund der immer noch weitverbreiteten, traditionell verankerten Ungleichbehandlung von Frauen und Mädchen, sind diese von Armut am meisten betroffen. Der Bericht zeigt auf, weshalb Mädchen das meiste Potenzial haben, diese Armut zu bekämpfen und warum es nur dann entfaltet werden kann, wenn alle uneingeschränkt Zugang zu Bildung haben.
130 Millionen Mädchen haben weltweit immer noch keinen Zugang zu Bildung – sie sind es, die oft Opfer von Kinderheirat werden, sind verhältnismäßig öfter HIV-positiv und viele sterben früher. Erhalten sie aber uneingeschränkten Zugang zu Bildung, haben sie später bessere Chancen, mehr Geld verdienen zu können. „Einem Mädchen in den ärmsten Ländern der Welt einen Schultag zu ermöglichen, kostet weniger als ein Laib Brot. In ihre Entwicklung und Zukunft zu investieren, ist die sicherste Wette, die wir eingehen können. Das wirkt sich nicht nur positiv auf ihr Leben aus, sondern auch auf ihre Familien, Gemeinschaften und letztlich ihre Heimatländer. Hätten Mädchen die gleichen Chancen wie Jungen, könnte das den Entwicklungsländern jährlich mindestens 112 Milliarden US-Dollar bringen. Stärken wir Mädchen, gewinnen alle.“, so Stephan Exo-Kreischer, Deutschland-Direktor von ONE.
ONE fordert von den Geberländern „gezielte Bildungsinvestitionen und Reformen in den betroffenen Ländern, damit bestehende Hürden beim Zugang zu Bildung abgebaut werden“. Viele Prominente unterstützen die Forderung weltweit in einem offenen Brief. Globale Bildungsinvestitionen sollen bis 2020 verdoppelt werden.
Zum Weltfrauentag startete One auch die Kampagne #GirlsCount, mit der Solidarität mit den Mädchen bekundet werden soll. Weltweit werden Bilder und Videos gepostet, auf denen eine Zahl zwischen 1 und 130 Millionen gezeigt wird – hiermit will man helfen, dieser Zahl Gesichter zu geben und jedem Mädchen seine Unterstützung zu zeigen. [1] epo: ONE Bericht „Armut ist sexistisch“; 130 Millionen Mädchen weltweit ohne Zugang zu Bildung; Artikel vom 6.3.17
Mehr Informationen auf: https://www.one.org/de/
Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)
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